An alle Mütter, die sich Vorwürfe machen

 

Man sieht die Posts auf Facebook von Menschen, die ihren Müttern danken, von Müttern, die sich gegenseitig einen schönen Muttertag wünschen.

Ich habe keinen Post von all den unzähligen Müttern gesehen, die von sich selber als Mutter mehr erhofft haben.

Mütter, die ihren Kindern mehr bieten wollten, als sie es am Ende taten. Mehr Freiheit, mehr Annehmlichkeiten, mehr Vater, mehr Geborgenheit, mehr Urlaub, mehr Bildung, mehr Liebe …

Mütter, die sich ihr Leben lang deswegen Vorwürfe gemacht haben, weil sie ihn ihren eigenen Augen als Mutter versagt haben.

Mütter, die nicht sehen, dass sie immer, immer, immer das beste getan haben, was ihnen möglich war.

Mütter, deren Anspruch an sich selber so hoch ist, dass sie ihm nie gerecht werden können.

Mütter, die durch ihr gelebtes schlechtes Gewissen Kinder heranziehen, die sie als Mutter genausowenig würdigen, wie sie sich und ihre Leistung selber würdigen.

Mütter, die sich als Versager sehen, weil ihre Kinder im Gefängnis sitzen, Drogen nehmen, von Zuhause weggelaufen sind, gestorben sind, die Schule geschmissen haben, nicht mit ihnen reden.

Mütter, die sich schworen, nicht dieselben Fehler zu machen, wie ihre eigene Mutter, dafür aber ihre eigenen Fehler machten.

Mütter, die sich diese Fehler nicht verzeihen können.

Mütter, die aus welchen Gründen auch immer überfordert sind und nicht wissen, wie sie ihre Situation zu ihrem eigenen Wohl und dem Wohle ihrer Kinder verändern sollen.

Mütter, die ihren Kindern in irgendeiner Weise Leid zugefügt haben und es bereuen.

Mütter, die sich, ihre Leistung und ihren Wert nicht sehen, nicht achten, nicht anerkennen.

All den Müttern wünsche ich von tiefstem Herzen, dass sie erkennen, dass sie sich selber lieben dürfen.

Zum Muttersein gehört so viel mehr, als eine perfekte Vorzeigemutter zu sein, wie auch immer die in ihren Augen aussieht – meist in vielen Dingen das Gegenteil von dem, wie man selber als Mutter war.

Ich wünsche uns Müttern, dass wir die Stärke haben, unseren Kindern vorleben zu können, was es bedeutet

… sich selber lieben zu können;

… die Verantwortung für unser eigenes Leben zu übernehmen;

… sicherzustellen, dass wir glücklich sind;

… unsere eigenen Grenzen zu erkennen und für sie einzustehen.

Nur so lernen unsere Kinder genau das. Sie leben das, was wir ihnen vorleben. Egal, was es ist.

Es ist nie zu spät, damit anzufangen. Lass Dich nicht davon irritieren, wenn sie Dich als egoistisch bezeichnen, beschimpfen, ignorieren, etc.

Du bist wichtig.

Nur wenn Du glücklich bist, kannst Du ihnen vorleben, wie es ist, glücklich zu sein.

Nur wenn Du Dich selber achtest, werden sie lernen, Dich und sich selber zu achten.

Nur, wenn Du Deine Grenzen kennst und sie wahrnimmst, zeigst Du Deinen Kindern, dass auch sie Grenzen haben, die niemand übertreten darf.

Nur wenn Du für Dich selber einstehst, lernen Deine Kinder, für sich selber einzustehen.

 

Mögest Du die Liebe spüren, die ich für Dich empfinde und mögest Du die Kraft haben, Dich genauso zu lieben und diese Liebe zu leben, das wünsche ich Dir

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