Akku aufladen

2017-02-11_Akku aufladen

Erholung besteht nicht im Nichtstun, sondern in dem, was wir sonst nicht tun.
Paul Hörbiger

lilie_45

Ich merke es gerade am eigenen Leib: eine gewisse Müdigkeit, Schlappheit. Eine meiner Freundinnen schrieb mir vor ein paar Minuten und wünschte viel Kraft. Meine spontane Reaktion war: Kraft habe ich, Energie fehlt mir. Und direkt wusste ich, dass wir eigentlich alle genug Energie haben. Nur haushalten wir damit nicht so, dass wir das voranbringen, was uns am Herzen liegt.

Wir alle verfügen über 100 % Energie. Prinzipiell. Auch, wenn ich mich gerade so müde fühle, dass ich problemlos erst mal eine Runde schlafen könnte. Ein Zeichen dafür, dass nicht genügend Energie zur Verfügung steht. Also frage ich mich – wo ist diese Energie hin? Und dann schaue ich mich um und sehe mein Büro, das knapp drei Wochen nach dem Umzug noch immer total wüst aussieht. Ich müsste die letzten Kartons ausräumen, die Sachen, die einfach erst mal nur abgestellt wurden, an ihren rechten Platz räumen. Ablage machen (und da kommt der nächste Energiefresser: Ich müsste meine Post abarbeiten). Ich habe eine To-do-Liste, die nicht kürzer wird, denn jedes Mal, wenn ich etwas abhake, kommen mindestens 2 Sachen dazu.

Und jedes Mal, wenn ich drauf schaue, oder denke, ich müsste etwas machen – egal, wie viel Spaß es mir macht – lasse ich einen Teil meiner Energie dort: 5 % für jeden Punkt auf meiner To-do-Liste (der aktuellen schriftlichen Liste, sowie der mentalen Liste mit Dingen, die es noch nicht auf die aktuelle geschafft haben.). Das sind aktuell schon allein 50 % meiner Energie, die an Dingen hängen, die ich aufgelistet habe.

Dann kommen die Gedanken hinzu. Machen wir es uns einfach und verallgemeinern wir ein bisschen. Denn es darf auch einfach sein.

 

Rechnen wir mal – 5 % für jeden negativen, belastenden Gedanken (Boah, schon wieder nicht alles geschafft; Gleich gibt es bestimmt wieder Stau; Warum ist denn die Ampel schon wieder rot, die letzte war doch schon rot; Ich darf nicht wieder zu spät kommen; Warum bellt denn der Hund schon wieder; Ich muss ja noch Wäsche waschen etc.).

Und dann + 5 % für jeden positiven Gedanken und jede nette Begegnung (Ich freue mich schon auf das Treffen; Welch ein lustiges/berührendes Bild/Video auf Facebook; War das ein schöner Abend; Schau mal, wie der Hund sich freut; Och, da fliegt ein roter Luftballon; Fühlt sich die Sonne auf meiner Haut toll an; Die Blumen riechen aber gut; Die Getränkewagen beim Einkaufen eignen sich so wunderbar, darauf durch die Gänge zu rollen etc.).

Mach doch mal. Wunderst Du Dich immer noch, warum Du Dich so schlapp fühlst?

lilie_45

Dann gibt es natürlich noch Sachen, die mehr Energie ziehen, aber auch welche, die mehr Energie bringen:

Stress in jeglicher Form frisst Energie. Das kann der Stress der eigenen To-do-Liste sein, die Anforderungen, die man an sich selber stellt oder die, die man andere an sich stellen lässt, Trennung, Tod, etc. – alles Energiefresser.

Sonne, Vogelzwitschern, Wasser (Fluss, See, Meer), Ruhe – da füllt sich meine Batterie mit der Zeit ganz automatisch wieder auf. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin und sich mir hinter einer Kurve ein Naturschauspiel bietet, das mir die Sprache verschlägt, da steigt mein Energiepegel spontan und sofort wieder an. Verbundenheit mit Mitmenschen – puff, Energie wird aufgeladen. Das müssen noch nicht mal Freunde oder Familienmitglieder sein – Augenkontakt und ein Lächeln von einer Fremden auf der Straße, unbeschwert spielende Kinder beobachten … Herrlich! So hat jeder seine eigenen „Energiewiederhersteller“.

lilie_45

Die kleinen glücklichen Momente des Alltags, das sind die Helfer in der Not. Wer Computerspiele spielt, kennt die Erste-Hilfe-Power-Ups, die die Lebensenergie wieder auffüllen. Die gibt es im echten Leben auch, wir sehen sie nur meist nicht als solche:

Die warme Sonne auf der Haut, das Zwitschern der Vögel, das Auto, das am Zebrastreifen anhält und den Fußgänger über die Straße gehen lässt, so dass er sich gesehen fühlt und nicht nass wird, der Motorradfahrer, der sich dafür bedankt, dass man als Autofahrer zur Seite fährt, damit er gefahrlos vorbeiziehen kann. Ihr seht, all das sind Kleinigkeiten, die aber den Akku wieder aufladen. Seinen eigenen Akku, wenn man sie in seinem eigenen Leben wahrnimmt, aber auch den Akku anderer, wenn man sie seinen Mitmenschen schenkt.

Achte darauf, wo Deine Energie hingeht, und womit Du sie wieder auffüllen kannst. Und dann achte darauf, dass sich das zumindest die Waage hält. Wünschenswert wäre natürlich, dass Du mehr Energie hast, als Du brauchst – dann kannst Du die überschüssige Energie dazu verwenden, für andere Menschen kleine Glücksmomente zu kreieren, damit deren Energielevel steigt.

Erzähle uns doch in den Kommentaren, womit Du Deinen Akku wieder auflädst!
lilie_45

Mögest Du so viel Energie haben, dass Du auch anderen das Leben verschönern kannst, das wünsche ich uns.

iris

 

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