Es geht eigentlich jedem von uns so: Wir kommen hier auf diese Erde und vergessen bei der Ankunft, warum wir hier sind. Dann verbringen wir einen großen Teil unseres Lebens damit, es wieder herauszufinden.
Was wir oft nicht sehen ist, dass jeder Schritt, den wir gehen, bereits zu unserem Weg gehört. Nichts, was wir im Leben tun, ist umsonst. Es gibt keine „vertane“ Zeit. Und doch macht es manchmal den Anschein, als kämen wir nicht vom Fleck, als hätte sich alles gegen uns verschworen. Als würden wir unseren Weg nie finden, oder ihn nicht gehen können.
Das kann viele unterschiedliche Gründe haben, wie zum Beispiel:
Wir brauchen Zeit zur Reflektion und Integration.
Wir sind tatsächlich auf dem falschen Weg.
Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es sind noch nicht alle Voraussetzungen erfüllt worden.
Wir gehen den Weg nur halbherzig.
Die Richtung stimmt, aber wir haben einen Umweg genommen.
Ich werde mich heute nur dem kursiv geschriebenen Aspekt widmen, aber falls Du Dich fragen solltest, wie Du denn weißt, ob Du Dich auf Deinem Weg befindest, hier ist die Antwort:
Wenn es sich leicht anfühlt, wenn alles rund läuft, bist Du richtig. Das heißt jetzt aber nicht, dass Steuern machen falsch ist und nicht zu Deinem Weg gehört. 🙂
Das Folgende basiert auf Erfahrungen, die ich selber gemacht habe, die sich aber auch im Rahmen meiner Arbeit mit meinen Klienten immer wieder bestätigen.
Ich bin davon überzeugt, dass unser Leben von drei verschiedenen Aspekten gesteuert wird:
– Von unseren Lebenserfahrungen, Lebensumständen und den Schlussfolgerungen, die wir daraus gezogen haben.
– Von den Lebenserfahrungen und Lebensumständen unserer Ahnen und ihren Schlussfolgerungen, die noch unaufgelöst im Ahnensystem stecken.
– Und zuletzt auch von den unaufgelösten Lebenserfahrungen und Lebensumständen aus unseren vergangenen Leben.
Unaugelöstes Trauma bleibt in unserem System hängen. Da ist es ganz egal, ob es aus diesem Leben kommt, aus früheren Leben oder aus dem Familiensystem. Aber wenn Du weißt, dass es drei Orte gibt, in denen Du schauen musst, und nicht nur einen Ort, dann hilft Dir das, nicht die Hoffnung zu verlieren, weil Du denkst, Du hättest schon alle Möglichkeiten aufgebraucht.
Stell Dir vor, Dir fällt ein bestimmtes Muster an Dir auf, in das Du immer wieder verfällst, Du rennst immer wieder vor ähnliche Türen.
Stelle Dir einige Fragen. Denke nicht über die Antwort nach. Die Antwort, die Dir zuerst kommt, ist die richtige:
Ist das meins?
Erklärung: Wir nehmen gerne mal Dinge auf, die nicht uns gehören, wir übernehmen gerne Verantwortung für Dinge, die gar nichts mit uns zu tun haben, entweder aus Pflichtgefühl oder aus falsch verstandener Liebe.
Wenn es nicht Deines ist, sende es in Gedanken ganz ohne Wertung und ohne Beigaben (weder positiv noch negativ) zurück an den Absender.
Wenn es Deines ist, frage Dich, seit wann dem so ist, welches Lebensereignis dem zugrunde liegt. Oft wollen die Dinge einfach nur im Zusammenhang gesehen werden und lösen sich dann auf.
Wenn Du das Gefühl hast, das war schon immer so, stelle Dir die nächste Frage. Auch hier gilt die erste Antwort, die Dir kommt:
Ist es aus dem Ahnensystem oder aus einem früheren Leben?
Wenn es aus dem Ahnensystem kommt, verbinde Dich mit einem bestimmten bereits verstorbenen Ahnen und bitte ihn, Dir das abzunehmen und an den Ursprung zurückzugeben. Wenn Du das nicht kannst oder willst, weil Du Dich keinem Deiner Ahnen nahe fühlst, bitte einen Deiner Ahnen mit einem bestimmten Charakterzug um Hilfe. Beispielsweise einen Deiner Ahnen, der Dinge umsetzen konnte und sich nie von seinem Ziel hat abbringen lassen. Wenn Du ihn um Hilfe bittest, weißt Du, dass er nicht eher ruhen wird, bis der Ursprung Deines Problems wieder bei dem gelandet ist, der es losgetreten hat.
Das alleine wäre jetzt aber nicht die Lösung, denn Du hast es zwar nicht mehr, aber dann würde es der nächste aus Deiner Familie übernehmen. Lasse diesem Ahnen ausrichten, dass es Dir leid tut, dass er das erleben musste und dass Du ihn liebst.
Ja, es klingt komisch, aber versuche es trotzdem einfach mal.
Wenn es aus einem früheren Leben kommt, ist das Vorgehen ähnlich. Du sprichst dann nicht mit einem Deiner Ahnen, sondern mit Deiner eigenen Seele. Sag ihr voller Mitgefühl, dass es Dir leid tut, dass sie das erleben musste. Viellicht sogar mehr als einmal. Sage ihr auch, dass Du sie liebst. Stelle Dir vor, wie ihr gemeinsam dabei zuschaut, wie diese Angelegenheit in einem roten Luftballon zum Himmel steigt und somit „nach oben“ abgegeben wird.
Wenn Du also sicher bist, auf dem richtigen Weg zu sein, aber nicht weiterkommst; wenn Du immer wieder dieselbe Situation erlebst, stelle Dir die oben angeführten Fragen und lasse Dich überraschen, wohin du geführst wirst.
Sei offen und frage Dich: Was wäre, wenn …?