Category Archives: Worte der Woche

Vom Mahnmal, ungenutzten Chancen und dem Bösen in der Welt

Letztes Wochenende nahm ich an der Ostsee an einem Seminar zum Thema „Psychotechniken heimischer Ethnomedizin in Krisen- und Trauersituationen“ teil. Es gab viele bewegende und berührende Momente, von einem möchte ich Euch berichten.

Wir besuchten u.a. ein 5.000 Jahre altes Hügelgrab. Ich ging in einem großen Kreis um das Grab herum. Die Energie dieses Ortes war sehr präsent: Es war eine Energie des Aufbruchs. Die Gewissheit, dass jetzt alles vorbereitet wurde, alles getan wurde. Der nächste Schritt ist der Schritt nach draußen, kein Zurück mehr.

Ich ging weiter, bis ich das sah:

huehnengrab_rerik

Foto: Sabine Radtke, http://www.sehenswertes-entdecken.de/Orte/Rerik/Megalithgraeber-zwischen-Rerik-und-Garvsmuehlen/index.php

Die Energie hier war ganz anderes. Es war, wie die Rückseite derselben Medaille: Die Findlinge wirkte wie Mahnmale auf mich. Mir war, als verkörperten sie all die Möglichkeiten, die ungenutzt zu Grabe getragen wurden. All das Potenzial, unser Leben aus vollem Herzen zu leben, das nicht genutzt wurde. All die Freude und Liebe, die vertan wurden.

Mich überkam eine tiefe Trauer. Solange ich dort stehen blieb, spürte ich sie sehr tief. Sie war alt. Und mir war, als spürte ich jede einzelne Generation nicht genutzter Chancen. Denn dieses Phänomen ist nicht neu. Wir Menschen tun es schon seit Anbeginn der Zeit: In letzter Minute doch nicht den entscheidenden Schritte gehen. Bei der Wahl zwischen „Sicherheit“ und „Abenteuer“ wählen wir oft die Sicherheit.

Ich las heute Morgen in dem Buch „The Source of Miracles“ von Kathleen McGowan eine Bedeutung des Wortes das „Böse“, das mich sehr berührte: „Das, was Dich davon abhält, Deine Mission und Dein gottgegebenes Versprechen zu erfüllen: Das ist das Böse.“ Diese Steine sind für mich die Manifestierung dieser Aussage.

Ich ging weiter und auf der anderen Seite der „Mahnmale“ schlug die Energie wieder um. Sie war noch genauso stark, aber statt zu bremsen, und in Starre zu verharren, war jetzt die Energie des Aufbruchs noch stärker. Als wollte mir der Ort sagen, dass gerade jetzt der Zeitpunkt ist, unser höchstes Potenzial zu leben. Dass kein Augenblick wichtiger wäre, als der jetzige. Dass es jetzt Zeit ist, uns in unsere volle Größe auszudehnen und zu zeigen.

Ja, es ist möglich, in Anbetracht der Ereignisse in aller Welt und vor unserer eigenen Haustür zu verzagen, zu denken, dass wir nichts ausrichten können, dass wir die Welt nicht zum Besseren wenden können. Es ist aber genauso möglich, zu leben, und nicht nur einen Tag nach dem anderen „abzusitzen“. Wir sind hier auf Erden, um die Welt zu bereichern. Um das Reich, das in uns ist, zu erkunden, zu beleuchten, und den Glanz nach außen zu tragen und so ein Licht für uns selber und andere zu sein. Wenn wir mehr und mehr Dunkelheit sehen, dann ist es erst recht an der Zeit, uns unseres eigenen Glanzes zu besinnen. Unser Licht unter dem Scheffel hervorzuholen und auf den Leuchter zu stellen. Der Frieden in der Welt beginnt in jedem Einzelnen von uns.

Wann hast Du zuletzt tiefen Frieden gespürt? Wäre es nicht schön, diese Momente öfter zu erleben? Was hält Dich davon ab? Nein, nicht andere. Nicht Dein Job, nicht Deine Familie.

Momente des Friedens können ganz kurz sein, und Dich doch über einen langen Tag begleiten. Ja, dazu kannst Du sogar den Gang zur Toilette benutzen. In dieser Zeit kannst Du das Gefühl und den Moment visualisieren, in dem Du zuletzt Frieden gespürt hast. So kannst Du das Gefühl dann mit in den Tag nehmen. Und da man öfter am Tag zur Toilette geht, kannst Du auch regelmäßig auftanken. 🙂

 

Mögest Du Dein Leben und Deine Möglichkeiten nutzen, und Liebe, Freude, Leichtigkeit und Frieden spüren. Immer öfter. Das wünsche ich Dir.

 

Wort des Tages: Zielstrebig

2016-10-10_zielstrebig

Zielstrebig.
Aufs Ziel zuzustreben
ist äußerst wichtig.
Auf dem Weg dorthin
passieren wir einige Ereignisse,
die testen, wie sehr wir das Ziel wirklich wollen.
Es werden sich immer wieder Verlockungen
aber auch Probleme zeigen, um zu sehen,
worauf Du Deinen Fokus gerichtet hast.
Bist Du hundertprozentig von Deinem Ziel überzeugt,
werden keine Verlockungen und keine Probleme
Dich davon abhalten, es zu erreichen.
Wenn Dein Weg von Deinem Ziel wegzuführen scheint,
ist es an Dir, zu erkennen, ob es daran liegt,
dass das Ziel nicht Dein Ziel ist,
oder ob es das Leben ist, dass prüfen will,
ob Du bereit bist, das Ziel wirklich zu erreichen.
Hör auf Dich. Nur Du kennst die Antwort.

So hilfst Du, das Licht hochzuhalten

 

Gänseblümchen

Ich fühle die Angst, und die Verzweiflung, die immer weiter um sich greifen will. Es ist verständlich, dass man ihr nachgeben will. Aber wir stärken sie damit nur. In diesen Zeiten ist es besonders wichtig, sich der Liebe zu erinnern, des Mitgefühls. Spürt die Liebe und das Mitgefühl für die Opfer, für die Familienangehörigen, für alle, die die Nachrichten hören, und kurz davor sind, Hoffnung zu verlieren. Stärkt sie mit Eurer Liebe. Visualisiert ein Meer von gelben Rosen für alle, die direkt mit dem Angriff in Würzburg (aber auch in Nizza und an allen anderen Orten, in denen Gewalt geschieht) zu tun hatten, auch die Rettungskräfte und Polizisten, und für den Ort, an dem es geschah. Visualisiert wie jeder, der davon hört oder liest, auf Gänseblümchen gebettet und von ihnen umgeben ist.

 

Wer kann, spürt bitte auch Mitgefühl für den jungen Mann, der diesen Angriff ausgeführt hat. Wie muss er in seinem kurzen Leben gelitten haben, dass er so ohne Liebe war und zu solcher Tat fähig? Wenn Ihr ihn verurteilt und hasst – so schwächt ihr auch damit die Kraft der Liebe.

 

Ihr könnt noch etwas tun, was ich von Doreen Virtue gelernt habe: Schließt die Augen, ruft Erzengel Michael zu Hilfe und visualisiert, wie er mit seinem himmlischen Staubsauger das Dunkle in Form von Hass, Angst, Verzweiflung, Unsicherheit etc. wegsaugt. Seht, wie es langsam immer heller wird, wie immer mehr die Liebe und das Mitgefühl zu sehen ist. Dankt ihm, tragt Liebe und Hoffnung im Herzen und verbreitet sie.

Von Wahrheit, Kommunikation und Weiblichkeit

Wahrheit. Ein Thema, das mich früher nicht beschäftigt hat. Nein, das bedeutet nicht, dass ich den ganzen Tag bewusst lügend durch die Welt gezogen bin. Wahrheit hat so viele Facetten und Tiefen. Sie wurde für mich seit letztem Jahr immer wichtiger.

Ich hielt mich immer für einen wahrheitsliebenden Menschen. Lügen mochte ich nicht. Lügen zerstört Vertrauen.

Und doch belog ich mich jeden Tag selber.

An jedem Tag, an dem ich nicht meine Wahrheit aussprach, habe ich mich und meine Mitmenschen belogen und mit jeder nicht ausgesprochenen Wahrheit den Preis des Vertrauensverlustes gezahlt.

Jede nicht ausgesprochene Wahrheit sorgte dafür, dass ich mehr und mehr Vertrauen in mich selber verlor. In meine Weiblichkeit, mein Können, meine Werte.

Es war ein langsamer Prozess, der völlig unbemerkt im Hintergrund ablief.

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Jede nicht ausgesprochene Wahrheit wurde automatisch abgelegt. Solange, bis der Raum zu eng und der Schmerz zu groß wurde. Es hat lange gedauert. 45 Jahre. Seitdem ich mich entschloss, mir diesen Schmerz näher anzusehen, konnte ich schon sehr viel befreien. Und seitdem bin ich auch immer ehrlicher mit mir und meinen Mitmenschen. Das bedeutet nicht, dass ich mich gar nicht mehr belüge. Aber es kommt bedeutend seltener vor und ich merke es schneller, wenn ich es tue. Außerdem habe ich ganz tolle Menschen um mich herum, die mich liebevoll anstupsen und mir Bescheid sagen, wenn ich es mal nicht merke.

Wie äußert sich das im täglichen Leben?

Immer öfter treffe ich Entscheidungen basierend darauf, was sich für mich gut anfühlt und nicht auf dem, was andere von mir erwarten – oder ich denke, dass sie es von mir erwarten.

Ich agiere immer weniger aus Vermutungen heraus. Wenn etwas zwischen einem Mitmenschen und mir für mich unklar ist, dann spreche ich ihn darauf an.

Wenn mich das Verhalten meines Gegenübers verletzt oder unbehaglich fühlen lässt, dann spreche ich ihn auch darauf an und schlucke es nicht mehr runter, bzw. ziehe mich zurück.

Ich spiele immer seltener die Rolle der Unnahbaren, in die ich automatisch schlüpfe, wenn ich meine Gefühle nicht zeigen will, sondern stehe dazu und zeige meine Verletzlichkeit, auch meinen Töchtern gegenüber.

Klappt das immer? Nö. Ein Automatismus, der über 45 Jahre hinweg regelmäßig bedient, gewartet und gefüttert wurde, lässt sich nicht sooo schnell auflösen. Und gekonnt ist gekonnt. Das Mich-Selbst-Belügen habe ich in der Zeit zu einer Kunstform verfeinert. Ich komme immer wieder neuen Täuschungsmanövern auf die Schliche, die ich anwende, weil das Mich-Selber-Belügen doch erst mal viel weniger schmerzhaft zu sein scheint.

Wenn ich für mich selber einstehe, meine Wahrheit lebe, muss ich meine Wahrheit kennen. Dazu gehört es, rauszufinden, was mich ausmacht. Wer ich bin. Was ich will. Was meine Werte sind. Tue ich etwas, weil es mir Freude macht, oder weil ich es schon immer gemacht habe, weil es von mir erwartet wurde, weil ich ein Rollenklischee bedienen wollte?

Wie wichtig bin ich mir? Bin ich mir wichtig genug, um meine Wahrheit zu leben? Zu sagen, was ich denke? Mir selber einzugestehen, wenn ich auf dem Holzweg bin?

Und wie wichtig ist mir die Akzeptanz von anderen, wenn ich sage, was ich denke und nicht das, was gehört werden will?

Auch dann, wenn ich sage, was gehört werden will und nicht das, was ich denke, belüge ich mich und mein Gegenüber. Dazu liebe und respektiere ich mittlerweile mich und meine Mitmenschen zu sehr.

Ist das immer angenehm? Mit Sicherheit nicht. Weder für mich noch für mein Gegenüber.

Und was hat die Weiblichkeit mit all dem zu tun?

Seit ich mir selber gegenüber immer öfter wahrhaftig bin, werde ich auch immer weiblicher. Ich habe festgestellt, dass wahrhaftige und offene Kommunikation mich mehr und mehr in meine Kraft kommen lässt, mich stärker macht. Ich laufe gerader, werde weicher. Werde offener, verletzlicher, klarer. Nahbarer. Mit jeder Lüge, die ich abbaue, mit jeder Wahrheit, die ich ausspreche, lasse ich die Menschen immer näher an mich heran und zeige trotzdem, wer ich bin. Nähe spüren und Grenzen ziehen geschieht ganz natürlich, wie in einem anmutigen Tanz. Okay, nicht immer. Dieser Tanz ist noch neu, die Schritte müssen noch gelernt werden und so tritt manchmal noch die Grenze der Nähe auf die Füße oder trägt zu enge Schuhe. Dann wechsle ich entweder die Schuhe oder übe mich noch ein bisschen darin, für mich gerade zu stehen.

Gelebte Weiblichkeit für mich ist die Kunst dieses Tanzes. Inklusive Schuhwechsel und Übungsstunden.

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Von Liebe, Bäumen und meiner Passion

Ich wurde letzte Woche gefragt, was die Kraft sei, die mich antreibt.

Die Frage hat mich innehalten lassen. Ich war sehr dankbar für die Frage, denn sie hat mir Klarheit verschafft.

Was mich antreibt, ist die Liebe. Ich weiß, klingt wie eine Phrase, ist es aber nicht.

Ich habe mich den Großteil meines Lebens der Liebe gegenüber verschlossen. Erst, als ich vor knapp zwei Jahren bereit für sie war und mich auf den Weg machte, sie kennenzulernen, habe ich angefangen zu erfahren, wie sehr sie berührt, nährt und stärkt. Dass sie das A und O ist.

Liebe. Darüber sind unzählige Bücher geschrieben worden. Für jeden bedeutet sie etwas anderes.

Liebe berührt mich und treibt mir immer wieder die Tränen in die Augen – die Liebe zu Gott und seine für uns, die Liebe zum Leben – allem Leben, ganz egal ob Mensch, Tier oder das der geistigen Welt. Die Liebe für den Weg, für meinen, aber auch den eines jeden Einzelnen. Die Liebe zur „Erleuchtung“, sprich Klarheit/das Licht sehen/den Weg sehen. Aber auch die Liebe zur Dunkelheit, weil diese ihre eigenen besonderen Geschenke parat hat. Ohne die Dunkelheit in meinem Leben wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin – und das gilt für jeden von uns. Je schmerzhafter eine Situation ist, desto gestärkter komme ich am anderen Ende heraus. Das liebe ich an den „dunklen Phasen“ des Lebens. Allerdings meist erst, wenn ich durch bin. 🙂

Ich liebe es, Licht ins Dunkle zu bringen, Dinge zu beleuchten, die bislang dunkel und schwer entweder auf der Seele, dem Gemüt oder dem Ahnensystem gelastet haben.

Für mich ist die Aufgabe eines Menschen dreigegliedert und gleichzeitig ineinander übergreifend:

  1. Im jetzigen Leben seinen Weg finden (und dabei alles auflösen, was dem im Wege steht)
  2. Verwicklungen aus vorangegangenen Leben lösen
  3. Erbe aus dem Ahnensystem annehmen

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Ich sehe das als Bäume, mitsamt Wurzeln, Stamm, Ästen, Blattwerk, Knospen und Früchten:

Der Lebensbaum

Der Seelenbaum

Der Ahnenbaum

 

Der Lebensbaum ist der Baum, der das jetzige Leben repräsentiert. Hier können zum Beispiel die Wurzeln durch Ereignisse in der Kindheit Schaden genommen haben oder Äste nicht ausschlagen.

Der Seelenbaum repräsentiert all die Leben, die Deine Seele bereits durchlebt hat. Auch da gibt es einiges, was noch gelöst werden darf.

Der Ahnenbaum ist nicht ganz dasselbe wie Dein Stammbaum, denn der Ahnenbaum umfasst auch die Menschen, die nicht offiziell zur Familie gehörten, aber definitiv ihren energetischen Fingerabdruck hinterließen: der Verlobte, der im Krieg blieb, die Stiefmutter, der uneheliche Bruder, von dem keiner wusste etc.

All das trägst Du mit Dir. All das will angeschaut werden. All das kannst Du heilen.

 

Um es etwas einfacher zu machen suchen wir uns unseren Körper und unsere Familie vor unserer Geburt schon so aus, dass wir alles auf einmal lösen können.

 

Ein Beispiel zur Verdeutlichung:

Im März letzten Jahres hatte ich zum ersten Mal seit 30 Jahren Kontakt zu meinem Vater und seitdem haben wir eine sehr enge und schöne Beziehung.

Im Juli letzten Jahres fiel mir auf, dass bei mir im Ahnensystem über 5 Generationen hinweg das Thema „vaterlos aufwachsen“ als roter Faden durchlief. Ich schaute es mir an und es wurde – bereits sichtlich – geheilt.

Im November erfuhr ich während einer Heilsitzung, dass das Thema „vaterlos aufwachsen“ auch ein Seelenthema war, das seit sehr, sehr langer Zeit in jeder meiner Inkarnationen von mir ausgelebt wurde. Auch das wurde geheilt und ich freue mich schon auf einen liebevollen und anwesenden Vater im nächsten Leben. 🙂

 

Ein anderes Beispiel sind Glaubenssätze. Wenn Du nur die Glaubenssätze aus Deinem jetzigen Leben auflöst, wirst Du immer wieder an dieselben Hürden kommen, denn die Glaubenssätze aus Deinem Ahnensystem und deinen vorherigen Inkarnationen werden Dich immer noch blocken und Du wirst denken, Glaubenssatzarbeit hilft nicht.

Ich weiß, dass wir hier auf der Erde ein erfülltes und glückliches Leben nicht nur leben können, sondern es auch sollen. Das Leben genießen, Dinge tun, die uns Freude machen und lieben – uns und die Welt.

Das kommt automatisch, wenn wir unseren Weg finden und ihn mehr und mehr leben, indem wir alte Wunden heilen.

Ich helfe Dir dabei, dass Du diese Wunden heilen kannst. Dazu bediene ich mich einigen Helfern und Hilfsmitteln, wie zum Beispiel der Kontakt zu Verstorbenen und anderen geistigen Helfern, Magie, Symbole, Neue Homöopathie, Alpha-Synapsen-Programmierung, ThetaHealing®, Aufstellungen, Heilbilder und Böten.

Das lässt mein Herz höher schlagen und Verbundenheit spüren. Das ist meine Passion.

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Von Verantwortung, Fehlern und Freunden

Verantwortung. Das Wort scheint wirklich noch wichtiger zu sein, als ich annahm, da es mir gestern erst zum zweiten Mal in vier Tagen ans Herz gelegt und so zum zweiten Mal das Wort des Tages draus wurde, und nun auch noch Thema dieses Blogs ist. Und ich habe das Gefühl, dass wir nicht zum letzten Mal drüber sprechen werden. 🙂

Vertrauen

Verantwortung klingt so schwer. Aber wenn man sie erst mal übernommen hat, wird – als Dank? – vieles um einiges leichter. Und noch mal leichter, wenn man Verantwortung abgibt, die einem gar nicht zusteht.

Darum geht es nämlich: Die Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen, und die Verantwortung für das Leben anderer Menschen wieder denen zu geben, denen sie gehört. Ja, dazu zählen auch die eigenen Kinder. Da fängt dann meist die Gratwanderung als Elternteil an. Was soll man den Kindern abnehmen, und was nicht? Wenn sie die Hausaufgaben nicht gemacht oder für die Arbeit nicht gelernt haben und um eine Entschuldigung bitten – soll man sie schreiben? Nur das eine Mal? Sind sie ausgezogen und haben sich finanziell übernommen, soll man helfen? Nur das eine Mal? Und wenn aus dem einen Mal mehrmals wird? Wo zieht man die Grenze?

Da, wo man den Anderen verantwortungslos macht.

Aktionen haben Konsequenzen. Für jeden. Immer. Wenn man nicht handelt, so ist das auch eine Aktion – die Aktion des Nicht-Handelns. Und die hat auch Konsequenzen. Immer. Für jeden.

Ist Handeln immer leicht? Mit Sicherheit nicht!

Tut man immer das Richtige?

Nö.

Du wirst Fehler machen.

Immer wieder.

Und daraus lernen.

Wenn Du willst.

Ist Deine Entscheidung.

Fehler sind gut, weil Du draus lernst.

Fehler sind richtig ätzend, weil die Konsequenzen weh tun und Du Dich saumäßig schlecht fühlst.

Du wünschst, Du hättest das und das anders gemacht, hättst das und das nicht gesagt oder getan.

Aber warte mal.

War es ein Fehler?

Oder hast Du Verantwortung für dich übernommen und bist für das eingestanden, was Dir wichtig ist? Auch, wenn Du damit einen anderen ent-täuschst?

Was ist Dir wichtiger – Dich zu täuschen oder einen anderen zu täuschen? Denn beides geht nicht, wenn Du nicht ehrlich bist. Entweder belügst Du Dich oder einen anderen.

Ja, Ehrlichkeit gehört mit zur Verantwortung. Denn Du musst zuallererst ehrlich mit Dir selber sein. Hör auf, Dir was vorzumachen. Sei Dir im Klaren, was Deine Werte sind und was Du willst. Nimm das als Polarstern und folge ihm.

Wird es gemütlich und entspannt? Hm, nein, sehr wahrscheinlich am Anfang nicht. Aber wenn Du Dich erst mal dran gewöhnt hast, Dich wichtig zu nehmen, Verantwortung für Dich und Dein Wohlergehen zu übernehmen, wird es immer gemütlicher.

Sicherheitswarnung: Der Weg dorthin könnte steinig werden. Du könntest in ein Loch geraten. Andere könnten in ein Loch geraten. Und sie könnten Dich dafür verantwortlich machen wollen. Lass diese Verantwortung bei ihnen. Zieh Dir den Schuh nicht an.

Wie Du aus Deinem Loch rauskommst? Rede mit jemandem. Unterbrich Deinen Gedankenkreis oder lass ihn unterbrechen. Da muss frischer Wind rein – und sei es durch etwas, was Dich ent-spannt. Oder Dir und Deinem inneren Kind Spaß macht – wie Ü-18-Toben. 😀

Nicht zuletzt hilft Dir der Weg aus dem Loch Deine Verantwortung Dir – und dem Anderen – gegenüber. Deinem Glück gegenüber. Deiner Wahrheit gegenüber. Wahrheit macht stark. Dich – und den Anderen.

Du schuldest es Dir selber.

Dieser Nordstern zusammen mit seinen Freunden und Weggefährten Leichtigkeit und Freude, sorgen dafür, dass Du Deinen Weg findest, bzw. nicht davon abkommst.

Und richtig gute Freunde. Aber das Ding an Freunden ist – sie können Dir nur helfen, wenn Du Dich öffnest und sie helfen lässt.

Vom Böten, von Töchtern und vom Frieden im Herzen

Ich war die letzte Zeit recht ruhig. Zumindest nach außen hin. In den letzten 10 Tagen ist viel geschehen. So viel, dass ich die letzten zwei Tage eine Mini-Auszeit nahm. Ich tat mal nichts. Oder quasi nichts. Ich war einfach. Und habe geschlafen. Viel geschlafen. Aber beginnen wir mit Christi Himmelfahrt.

An dem Tag begann der vierte Block meiner Ausbildung in heimischer Ethnomedizin bei Phytaro in Dortmund. Der Zusammenhalt unserer Ausbildungsgruppe, die Verbundenheit, wird immer stärker. Es ist wirklich wunderschön und stärkend. Wie immer begannen wir mit anderthalb Tagen Theorie, die aber von Pit Germann sehr kurzweilig dargebracht wurden. Der Wettergott war uns auch hold, so dass wir in den Pausen viel Zeit im liebevoll und fachkundig angelegten Garten verbringen konnten.

Healing Drum

 

Ich ahnte zu dem Zeitpunkt noch nicht, wie nahe mir der Praxisteil gehen würde.

Im Praxisteil ging es ums Böten/Besprechen und er endete damit, dass wir am Sonntag ins Böten eingeweiht wurden und auch selber böteten. Ich hatte vorher nur vom Besprechen von Warzen gehört, mich mit dem Thema aber nicht näher befasst. Unsere Lehrerin war und ist Böting-Meisterin Xenia Fitzner.

Ich glaube nicht, dass ich in Worte packen kann, was Böten für mich bedeutet. Es war wie ein Nach-Hause-Kommen, wie ein Wieder-Erkennen nach langer Zeit. Es fühlt sich so natürlich an. Ich weiß, dass dies nicht mein erstes Leben ist, in dem ich in diese Heilweise eingeweiht wurde und sie praktiziere. Es verbindet so viele Elemente, die sowieso schon Teil meines Wirkens und Seins sind: die Verbindung zur geistigen Welt, Energiearbeit, Rituale und natürlich die mächtige Präsenz und Kraft der Worte. Mir ist, als hätte ich während der letzten anderthalb Jahre Puzzlesteine gesammelt, die auf einmal ein Bild ergeben.

Ich stehe in Ehrfurcht vor der Führung, die ich erleben durfte und erleben darf. Kein Ereignis in meinem Leben war umsonst. Alles führte mich immer wieder einen Schritt näher an meine Bestimmung. Und ich weiß noch gar nicht, wo der Weg mich noch hinführen wird. Ich weiß, dass ich erst am Anfang des Weges stehe. Okay, mir wird gerade „von oben“ gesagt, dass „Anfang“ so nicht richtig sei und ich solle das doch bitte genauer formulieren. 🙂 Okay, ich bin am Anfang des Weges, auf dem ich mehr und mehr das tue, wozu ich hier auf Erden bin. Es gibt noch ganz viele andere Puzzlesteine, die ich noch sammeln darf, und noch andere Bilder, die daraus entstehen werden, und ich bin voller Vorfreude, diese Teile und Bilder zu entdecken.

Von dieser Erfahrung und der Verbundenheit innerhalb der Gruppe beseelt, verabschiedete ich mich am Sonntag von allen und wurde recht unsanft wieder ins tägliche Leben zurückgeholt.

Ich hatte meine zweitälteste Tochter gebeten, von Sonntag Abend bis Mittwoch bei mir zu sein, da ich am Dienstag eine ambulante Schiel-OP vor mir hatte und Hilfe brauchte. Sie hatte sich auch dazu bereit erklärt und ich holte sie nach der Ausbildung am Sonntagabend ab.

Tja, und dann … Keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll. Ich habe mich in den letzten Jahren stark verändert, vor allem während des letzten Jahres. Ich habe den Weg zu mir eingeschlagen und gehe ihn immer bewusster und liebevoller. Als vierfache Mutter bringt das auch in der Beziehung zu meinen Töchtern einige Veränderungen mit sich. Vieles wurde und wird von ihnen nicht verstanden und sie begegneten – und begegnen – mir oft mit Unverständnis. „Wir kennen Dich nicht mehr, wir wissen nicht, wer Du bist.“ war noch das „Harmloseste“, was ich zu hören bekam. Egoismus wurde mir vorgeworfen, und eine meinte, ich gehöre doch eingewiesen.

Ja, es ist nicht immer einfach. Weder für mich, noch für sie. Aber ich bleibe auf meinem Weg und stehe weiterhin für das gerade, was mich ausmacht.

So kam es am Sonntagabend dazu, dass ich nach nur 5 Kilometern von der Autobahn abfuhr, meine Tochter wieder auslud und mit einem schnippischen „Schönen Muttertag noch!“ im Ohr nach Hause fuhr.

Ja, das berührte mich. Ich hätte sehr gerne ein enges Verhältnis mit meinen Töchtern. Meine älteste Tochter schickte mir eine WhatsApp-Nachricht mit „Alles Gute zum Muttertag“, Tochter Nummer zwei hatte ich gerade zu Hause abgesetzt, Tochter Nummer vier hatte sich gar nicht gemeldet. Echt klasse. Tolle Mutter. Das waren zumindest die ersten inneren Reaktionen auf dem Weg nach Hause. Ich hatte aber über eine Stunde Zeit, nachzudenken. Und das war gut so. So konnte ich mich wieder sortieren und auf mich besinnen.

Ich habe ein Anrecht, mein Leben zu leben. Meine Töchter sind alle ausgezogen und leben ihr eigenes Leben. Ja, ich möchte gerne ein besseres Verhältnis zu allen Töchtern, aber nicht zu Lasten meiner Integrität und nicht, wenn der Preis die Aufgabe meiner Seele ist. Ich liebe jede einzelne meiner Töchter. Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir uns eines Tages in gegenseitigem Respekt begegnen können; dass ich ihnen mit meiner bedingungslosen Liebe zu mir selber zeige, dass dies der Weg ist; dass sie sehen, dass man sich nicht selber aufgeben darf, um die Erwartungen anderer zu stillen, selbst, wenn es die eigenen Kinder sind. Gibt man sich selber auf, fängt die Seele an zu verfaulen.

Zu Hause angekommen wartete meine zweitjüngste Tochter darauf, dass ich sie nach Hause fahre. Sie passte auf die Hunde auf. Sie und ich verstehen uns zur Zeit am besten. Jede lässt die andere sie selber sein und nimmt sie, wie sie ist. Dafür bin ich sehr dankbar, denn das zeigt mir, dass der Weg, auf dem ich mich befinde, der richtige ist.

Dienstag war die OP, die reibungslos verlief. Es gab vieles, wofür ich an diesem Tag dankbar war, und eines, was mich sehr bewegte: der Moment, kurz bevor ich in den OP-Saal geschoben wurde. Ich wartete darauf, dass es los geht. Auf einmal nahm ich die Energie der Teilnehmer meiner Ethnogruppe wahr, sah sie im Kreis um mich herum stehen und tönen. Ich fühlte mich von ihrer Energie, ihrem Beistand und ihrer Liebe wunderbar getragen und aufgehoben. Es war unbeschreiblich. Ich bedankte mich auch direkt lächelnd bei meiner inneren Führung, die mir als Wort des Tages für diesen Tag „Getragen“ durchgab. Ich spürte in der Tat tiefen Frieden im Herzen.

 

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Von Prozessen, Wut und Glaubenssätzen

 

Diese Woche ging bei mir ein Prozess zu Ende, der vor über einem Jahr begann, als ich mich selber während einer Meditation voller Wut in einem Reagenzglas habe stehen sehen. (Darüber schrieb ich bereits in meinem Blog „Vom Berührenlassen und Berührtsein“).

Ich habe mich seit letztem Jahr wirklich sehr verändert – Gefühle sind mir nicht mehr fremd, ich habe auch kaum noch Scheu, sie zu zeigen. Seit ich vor zwei Wochen diesen Blog schrieb, kam immer wieder mal der Gedanke hoch, dass das Thema „Wut“ allerdings noch unangetastet war. Ich spürte aber auch, dass sich dies bald ändern würde.

Vergangenen Mittwoch habe ich mal wieder meditiert. Es war eine geführte Meditation zu Beginn einer Gruppe zum Thema „Beziehungen“. In dieser Meditation sah ich das Reagenzglas wieder. Und mich. Diesmal aber außerhalb dieses Glases. Der Pfropfen war ab, es lag nur so etwas wie eine Unterlegscheibe auf der Öffnung, und ich beobachtete von außen, wie die letzte Wut langsam entwich.

Es war wenig spektakulär. Und ich hätte fast die Wichtigkeit und die Bedeutung verpasst. Am Ende der Meditation fühlte sich mein Bauch, die Gegend um mein 2. Chakra, so frei an. Leicht. Kein „Knubbel“ mehr. Ganz neu. Selbst da war ich mir nicht sicher, ob es das war, von dem ich ausging, dass es war.

Am nächsten Morgen telefonierte ich mit einer Freundin. Es ging unter anderem um meine Glaubenssätze, die immer wieder das Verfolgen meiner Ziele verhinderten. Ich hatte in den Tagen vor dem Telefonat schon einige Glaubenssätze zusammengetragen, auch bereits einige aufgelöst. Aber ich wusste, dass es noch einen „Chef-Glaubenssatz“ gab. Quasi die Quelle all dieser Glaubenssätze, die ich bereits aufschrieb. Im Gespräch wurde mir bewusst, dass es ein ganz alter Glaubenssatz war, einer, den ich seit meinem dritten Lebensjahr mit mir rumschleppte. Das wiederum bedeutete, dass es wieder mit meinem Großvater zu tun hatte.

An dieser Stelle wollte ich die Überlegungen schon fast abbrechen, denn ich dachte eigentlich, dass es da nichts mehr gibt, was ich mir anschauen müsste. Aber meine Freundin half mir, dabei zu bleiben, tiefer reinzuspüren. Dank ihrer Hilfe wusste ich auf einmal, dass die Restwut, die ich am Tag vorher aus der Flasche habe aufsteigen sehen, die Wut auf mich selber war. Die Wut darüber, dass ich mir damals in der Situation nicht selber helfen konnte. Und als ich das begriff, war mir auch auf einmal der Glaubenssatz bewusst, der alle anderen Glaubenssätze bedingte: die Überzeugung, dass ich mir nicht selber helfen konnte.

Als ich diesen Satz laut aussprach, hat es mich am Telefon richtiggehend zerrissen. Ich habe geweint wie ein Schlosshund. Es war sehr befreiend, als wäre in mir ein Tor aufgegangen, und die Tränen hätten den letzten Rest des Schmerzes ausgeschwemmt. Als ich wieder sprechen konnte, sagte ich spontan: „Geiler Prozess!“ – und musste genauso heftig lachen, wie ich kurz zuvor weinen musste. Und es war gut so. Ich war endlich in der Lage, mir selber zu vergeben.

Später am selben Tag habe ich den Glaubenssatz mithilfe von Verbalmagie aufgelöst und dafür einen neuen Glaubenssatz installiert. Seitdem bin ich voll neuem Tatendrang und Vertrauen in mich selber. Ich weiß jetzt, dass ich mich nicht wieder selber boykottiere, da ich mir nicht mehr beweisen muss, dass ich mir nicht selber helfen kann. Ich weiß, dass ich gut genug, schlau genug, erfinderisch genug, kreativ genug und so vieles mehr bin, und mir deswegen selber helfen kann. Ich weiß aber auch, dass ich nicht alleine bin. Ich kümmere mich einfach darum, dass ich weiß, was ich will und voller Freude, Liebe und Leichtigkeit alles mir Mögliche tue, um es zu erreichen. Das „Wie“ überlasse ich Gott und seinen Helfern. Das nimmt den Druck. 🙂

Im Nachhinein hat es mich nicht gewundert, dass ich an diesen zwei Tagen jeweils meine Urvertrauen-Socken trug. 🙂

Wer ich bin

Diese Woche kamen endlich die ersten Socken. Ich war total aufgeregt. Ein Paar hatte schwarze Stellen, die behielt ich also direkt für mich und zog sie auch am nächsten Tag an.

Selbstwert

 

Hm. Ich freute mich auf einen Tag mit gesteigertem Selbstwert und spürte ständig zu meinen Füßen. Kribbelte es da nicht schon?

Der Tag nahm seinen Lauf. Das meiste, was ich an diesem Tag anfasste, klappte nicht. Menschen, die ich anschrieb, antworteten entweder nicht, oder vertrösteten mich. Die Telefonate, die ich führte, waren entweder regelrecht negativ oder hinterließen einen schalen Geschmack im Mund.

Meine Laune ging mehr und mehr in den Keller. Und dementsprechend gelaunt wurde ich am nächsten Tag wach. Ich reflektierte über den vergangenen Tag und wusste auf einmal, dass das die Socken sind. Dass sie mich an meine Grenzen bringen, um mir das Thema Selbstwert auf eine andere Art näher zu bringen.

 

Also zog ich die Socken direkt wieder an.

 

Und es ging weiter.

Ich wurde gefordert in meiner Rolle als Mutter, als Schwester, als Tochter, als Verlobte, als Freundin, als Unternehmerin.

So dass wirklich nur noch die Essenz meiner selbst übrig war. Mein Selbst-Wert. Ohne das, was ich für andere als Mutter, Schwester, Tochter, Verlobte, Freundin oder Unternehmerin tue oder bin. All meine Rollen wurden im wahrsten Sinne des Wortes Schritt für Schritt abgetragen, so dass nur noch der Kern übrig blieb.

Auf dem Weg dorthin kamen Zweifel, Versagensängste und noch so viele andere Gefühle hoch, die mich teilweise an meine Grenzen brachten. Ich hatte immer wieder Durchhänger und fragte mich, wie ich all das schaffen solle, was ich mir vorgenommen hatte. Und ob ich das alles wirklich will. Habe ich zu hoch gegriffen? Bilde ich mir alles nur ein?

Aber zwischendurch, durch all die Zweifel hindurch, sah ich immer wieder das Licht, auf das ich zuging. Jede Begegnung, jedes Gespräch zeigte mir auch, wer ich bin. Wer ich im Laufe des letzten Jahres geworden bin, bzw. welch langen Weg zu mir ich im letzten Jahr bereits zurückgelegt habe. Was ich alles gut gemacht habe. Was ich an mir wert schätze.

Und mit jedem Schritt näher an das Licht meiner eigenen Wertschätzung wurde ich dankbarer. Ich habe erkannt, dass ich nicht perfekt sein muss. Dass ich gar nicht perfekt sein kann. Dass meine Unperfektheiten zu meinem Charme beitragen – aber ohne, dass ich mich auf ihnen ausruhe.

Dass Selbstliebe und Selbstwert leben kein Ziel ist, das man plötzlich erreicht. Es ist ein Prozess, der bis zum Ende des irdischen Lebens andauert. Auch in diesem Prozess wird es immer wieder Höhen und Tiefen geben. Ich werde immer wieder mal zweifeln. Aber jetzt weiß ich, dass diese Zeiten des Zweifels normal sind und immer schneller vergehen und die Sicht auf mein Licht immer müheloser wieder frei wird.

Zur Erholung trage ich jetzt „Loslassen“. Gute Socken. Sehr befreiend und erleichternd. Alles, was die letzten zwei Tage hoch kam, kann und wird jetzt losgelassen. Der Vollmond tut sein Übriges.

Die Welt ist schön.

Vom Berührenlassen und Berührtsein

Eines der Worte des Tages, das vor ein paar Tagen veröffentlicht werden wollte, war „Berührt“. Das Wort hat für mich persönlich ganz viel Bedeutung. In diesem einen Wort steckt so viel von meinem Leben. Und als ich gerade die Überschrift für diesen Artikel schrieb, wurde mir auch gleichzeitig die schattige Seite dieses Wortes sehr bewusst. Und dass ich an einem Punkt bin, an dem die Spirale des Lebens – diesmal in einem großen Bogen – mal wieder an mir vorbeikommt.

Es fing vor ca. 46 Jahren an mit der Berührung meines Großvaters. Er berührte mich so, wie man es als Großvater nicht tun sollte, und ich ließ es zu. Ich war erst drei Jahre alt. Diese Berührungen dauerten an, bis meine Mutter mit meinem Bruder und mir drei Jahre später aus Duisburg wegzog. Ich hatte mich immer gewundert, warum ich mich an meine Kindheit nie erinnern konnte. Es gab nur ganz wenige, vereinzelte Szenen vor meinem inneren Auge. Bis zu dem Tag, an dem an dem ich erfuhr, dass mein Großvater gestorben sei. Ab diesem Zeitpunkt habe ich viel mehr Erinnerungen.

Ich lebte mein Leben, bekam vier Töchter, war zwei Mal verheiratet, und war mit meinem zweiten Exmann mit einer Übersetzungsagentur recht erfolgreich.

Aber tiefe Gefühle kannte ich nicht.

Klar liebte ich meine Töchter, und liebe sie immer noch, aber ich konnte diese Liebe nicht zeigen, nicht fühlen. Eine meiner Töchter sagte mir mal. „Mama, ich habe Dich nur einmal weinen sehen, und das war nachts, nachdem Oma starb.“ Ich ließ mich von so gut wie nichts berühren. Meine Mauer war oben, und mindestens zehnfach verstärkt. Da kam nichts rein – aber da ging auch nichts raus. Ich habe funktioniert, habe über 15 Jahre lang von morgens bis nachts gearbeitet.

Ich hatte mir auch Ehemänner ausgesucht, die Liebe nur auf ihre eigene, teilweise sehr beschränkte, Art zeigen konnten. Das war für mich sehr sicher und vertraut.

Aber dann begann eine kleine Pflanze in mir zu wachsen. Ich denke, der Samen war eine Fernsehsendung, in der Oprah Winfrey und Cheryl Richardson über „Self-care“ sprachen, über Glaubenssätze, das Unterbewusstsein, etc.

Das war 2011 oder 2012. Immer mehr Menschen traten anschließend in die Peripherie meines Lebens, die nach und nach mein Denken veränderten: Danielle LaPorte, Marie Forleo, Mastin Kipp, Louise Hay, Tony Robbins etc.

Mehr und mehr wurde mir bewusst, dass ich nicht mehr 18 Stunden am Tag arbeiten wollte, dass ich leben wollte, auch wenn ich noch nicht wusste, was „Leben“ für mich genau bedeutete. Im Oktober 2013 trennte ich mich von meinem Mann, obwohl wir räumlich bereits seit über einem Jahr getrennt waren. Ich wollte aber langsam mehr vom Leben. Nach und nach erlangte ich Klarheit und wusste, dass ich so nicht mehr leben wollte. Dass diese Beziehung weder für mich noch für ihn gut war.

2014 begann sich mein Leben schon etwas schneller zu ändern. Ich fing an, für mein Leben aktiv zu werden, es zu ändern. Ich stieg aus meiner Eigenbrötlerei aus und ging regelmäßig ein Mal pro Monat zu einem Regionaltreffen des „Living Master Clubs“ (heute heißt diese „Life-Coaching Community“ Human Trust). Dort lernte ich mit Hilfe ganz fantastischer Menschen nach und nach immer mehr aus mir rauszugehen, mich ganz langsam zu öffnen. Erst, als das Leben merkte, dass ich nun bereit sei, wurden die Schleusen geöffnet, und das Tempo änderte sich von einem zarten Schleichen zu einem tosenden Galopp.

Im Juni 2014 erkannte ich, dass ich mich nach Liebe sehnte und mit der Hilfe einer Pferdeherde erhielt ich auf die Frage, wie ich Liebe in mein Leben lasse die Antwort: „Lass es geschehen“.

Daraufhin wurde ich langsam an den Punkt geführt, dass ich zum einen überhaupt erkannte, dass da eine Mauer war. Und dann, diese Mauer in mir abzureißen.

Im Februar 2015 erhielt ich am Ende eines der Regionaltreffen von den Leiterinnen dieses Treffens eine Rose mit diesem Spruch dran:

Heilender Schmerz

Diese Worte sprachen ganz tief in mir etwas an. Sie und das Bild, das ich ca. eine Woche vorher in einer Meditation erhielt, in der ich mich sah, wie ich voller Wut in einem Reagenzglas gefangen war und gegen die Wände schlug, die nachgaben, verdeutlichten mir, dass ich diesen Schmerz noch nicht bewusst gespürt hatte. Ich kannte keine Wut. Ich kannte keine Gefühle, die so tief waren. Auf dem Weg nach Hause dachte ich darüber nach und wusste auf einmal, dass ich diesen Schmerz spüren wollte. Dass ich genug vom seichten Gewässer hatte und endlich in die Tiefen des Ozeans eintauchen wollte. Zu Hause angekommen schrieb ich eine Mail an eine Bekannte, schilderte meinen aktuellen Zustand und bat um Hilfe. Ich klickte auf „Senden“ und in dem Moment, als die Mail meinen Postausgang verließ, spürte ich eine Leichtigkeit und eine Freude in mir, die mir fremd war. (Die hält auch noch an. J Bis zum heutigen Tag spüre ich diese Leichtigkeit und diese Freude.)

Zwei Tage nach diesem Abend wurde in mir im wahrsten Sinne des Wortes ein Schalter umgelegt und ich verspürte zum ersten Mal in meinem Leben Liebe in einer Tiefe, die mir total unbekannt war.

Es war die Kombination aus Erkennen, die Entscheidung dafür, etwas zu ändern und die Handlung dafür, die Magie in mein Leben brachte. Dadurch wurden nach und nach, Stein für Stein die Mauern abgetragen, die ich um mein Herz errichtet hatte.

Es gab seitdem noch viele andere Menschen, Schritte, Begebenheiten, Gespräche und „Zufälle“, die in den letzten zwei, drei Jahren eine wichtige Rolle in meinem Leben spielten, die mich berührten. Denn seitdem lasse ich es zu, dass ich von anderen auf allen Ebenen berührt werde. Ich habe gelernt, mich der Liebe wieder zu öffnen. Auch, wenn ich weiß, dass ich wieder verletzt werden kann, dass der Verlust von Liebe schmerzen wird. So habe ich mich doch bewusst für die Liebe entschieden. Denn für mich ist jeder Augenblick, in dem ich liebe und geliebt werde, wichtiger, als Augenblicke des Schmerzes. Denn solange ich mir Liebe gönne, solange kann diese Liebe jeden Schmerz heilen.

Ich wünsche Dir, dass auch Du Dir jederzeit Liebe gönnst – die Liebe zu Dir selbst, die Liebe von Freunden, die Liebe der Natur und nicht zu vergessen: die Liebe Gottes.