Auferstehung. Das Wort begegnet mir seit einigen Tagen in den unterschiedlichsten Kontexten. Vorrangig natürlich in Bezug auf Ostern und Jesus‘ Auferstehung. Aber es geht auch um die eigene Auferstehung. Und beides ist miteinander verflochten.
Vor der Auferstehung gab es den Karfreitag.
Schmerz, Leid, abgrundtiefe Verzweiflung. Das Gefühl, es geht nicht mehr weiter, es wird nie wieder weitergehen. Dunkelheit.
Auferstehung
Hoffnung, Vertrauen, Liebe. Licht.
Wie beim Yin und Yang, ist immer im Dunkel ein Fleckchen Licht, und im Licht ein Fleckchen Dunkel.
Die Kreuzigung.
Jesus hing stundenlang am Kreuz und starb einen langsamen und qualvollen Tod. Seine Jünger und Jüngerinnen, seine Freunde, seine Familie, seine Kinder und seine Frau Maria Magdalena mussten mitansehen, wie er litt und schließlich starb. Sahen seine Ohnmacht, waren selber ohnmächtig. Da war aber nicht nur dieser immense Schmerz.
Da war auch Liebe.
Eine Liebe, die so tief ist, dass sie immer noch Bestand hat.
Eine Liebe auf so vielen Ebenen.
Die Liebe seiner Jünger und Jüngerinnen zu ihm und seinen Lehren.
Die Liebe seiner Eltern, Kinder, Geschwister, Onkel, Tanten und Cousinen zu ihm als Sohn, Vater, Bruder, Neffe, Cousin.
Die Liebe seiner Frau zu ihm als Mann.
Und je mehr der Schmerz zunahm, desto klarer wurde ihnen allen die Tiefe ihrer Liebe.
Diese Liebe war das Licht in diesem Dunkel.
Die Auferstehung.
Auf einmal war das Grab leer.
Er ist nicht tot.
Er lebt.
Das ist das Licht. Eine Erleichterung. Die Hoffnung ist zusammen mit ihm auferstanden.
Das Dunkel: Es war trotzdem alles anders. Alles musste neu justiert werden. Jeder musste sich an eine Welt ohne ihn gewöhnen. Oder zumindest ohne, dass er dauernd körperlich anwesend war.
So wie nach seinem Tod über 2.000 Jahre lang das Dunkel übermächtig war und auch in den Geschichtsbüchern und den Geschichten unserer Ahnen mehr Platz einnahm, so wendet sich das Blatt nun und das Licht nimmt mehr und mehr Platz ein.
Das geht nicht von heute auf morgen, und das Dunkel wehrt sich mit allen Mitteln und versucht sich an uns festzukrallen, wie jemand, der vom Abhang hängt und Angst hat, hinabzustürzen.
Diese Krallen im Fleisch tun weh.
Sie hinterlassen Narben.
Sie bringen uns zum Wanken.
Und dann ist da der Hoffnungsschimmer in Form einer Hand, die Dir Halt gibt, eines Gesprächs, das Klarheit bringt, einer Umarmung, die Dich stärkt.
Es gibt immer mehr lichte Momente in unserem Leben. Es gibt immer mehr Menschen, die ihr Leben dem Dienst am Anderen verschrieben haben. Menschen, die ihr Licht nutzen, um ihren Mitmenschen dabei zu helfen, ihr eigenes Licht wiederzuentdecken.
Und so breitet sich das Licht immer weiter aus. Mit jedem Lächeln, das ankommt, mit jeder liebevollen Geste, mit jedem Gespräch und jeder Handlung im Namen der Liebe.
Und so kann jeder von uns etwas dazu beitragen, Jesus zu helfen, das Licht der Liebe um uns herum – aber auch in uns – zu verbreiten.